Wie Papstdorf entstand

Vor langer Zeit, vom 7. bis zum 10. Jh, war unser Gebiet im Besitz der Westslawen, aber es war äußerst dünn besiedelt und praktisch nur in den Flußniederungen bewohnt. Die großen Ebenen waren mit Wäldern bedeckt und praktisch siedlungsfrei.

Im 11. Jh. begann die Vertreibung und Vernichtung der Slawen in Sachsen, im Gebiet der Sächsischen Schweiz lässt sich das im 12./13. Jh nachweisen. Rechtselbisch handelten die deutschen Ritterorden im Auftrag des Markgrafen von Meißen, linkselbisch, also in unserem Gebiet, waren zwei Ritterorden aktiv, die Johanniter und der Deutschritterorden, hier mit Billigung der Böhmen. Diese kolonisierten die Gebiete, dass heißt, landlose Bauernsöhne aus Franken, hierher geworben, wurden mit einem Stück Land belehnt, der Boden blieb im Besitz der Ritter. Die “Neubauern” rodeten die Wälder, machten den Boden urbar und bauten ihre Dörfer links und rechts des Dorfbaches. So auch in Papstdorf.

Der Liethenbach, heute Bauerngasse, war die ursprüngliche zentrale Achse. Hinter jedem Bauernhaus, erbaut im fränkischen Baustil, zog sich ein schmales Streifenfeld bis an den Wald oder bis zum Krippenbach hin. Die Hufen, ihre Größe betrug etwa 24 ha, umfassten Ackerland, Wiesen und Wald. Heute lässt sich noch verfolgen, dass die “richtigen Bauern” auf der breiten, großen Südseite ihre Hufen hatten, bis zur “Kuckuckslaube”, zum “Hund” und bis zu den “Sieben Kiefern”, aber die kleinen Streifen der “Gärtner” zum Papststein hin lagen. Schon 100 Jahre nach seiner Gründung zählt das Dorf 14 Hufen.

Papstdorf wird urkundlich erwähnt

Ein Zufall im Jahre 1371 war es, dass Papstdorf erstmals urkundlich erwähnt wurde. Aber es ist mit großer Sicherheit viel älter. Es ist auch sicher, dass das Dorf zu diesem Zeitpunkt zur Erzdiözese Prag gehörte (kirchlich) und der böhmisch-mährischen Ballei (Verwaltungsbezirk) des Deutsch-Ritterordens unterstellt war.

Die Jahreszahl ist deshalb mehr als zufällig, weil es von 1371 ein belangloses Dokument, einen Herrn Johannes aus Bogansdorff betreffend gibt:

“Am 30. April 1371 tauschen Herr Johannes unter Genehmigung des Kirchpatrons Lutzko, Provinzial des Deutschritterordens in Böhmen, mit dem Pfarrer zu Peterswalde die Pfründe”, die Amtsstellen.

Schon vor 1371 muss es also Dorf und Pfarrstelle gegeben haben. Es ist anzunehmen, dass Papstdorf etwa 1250 gegründet wurde.